13. September 2023
Eine Obsession und Ode To Psyche von Sarah Rapson
2022 gleichzeitig in Wien gezeigt, kennzeichnen zwei künstlerische Positionen in Bezug auf den Zugang ihrer Werke zum Unbewussten. Sarah Rapsons Soloschau in der Wiener Secession weckt Begehren, Angedeutetes und letztendlich Vorenthaltenes zu sehen und sich gleichsam „aufschließen“ zu lassen. Die Konzeptkünstlerin ermöglicht den Besucher_innen eine unmittelbare Erfahrung mit dem eigenen Unbewussten. Im Aufsatz wird dieser Erfahrung durch die Konfrontation mit Lacans Theorie des Blicks als Objekt a nachgegangen. Dalis surrealistische Malerei, im Wiener Belvedere präsentiert, wirft Fragen nach den verführerisch narzisstischen Banden des Imaginären und dem selbstentwickelten theoretischen Fundament seiner „paranoisch-kritischen Methode“ auf, die – vorgeblich – unbewusste Inhalte zur Inspiration heranzieht. In diesem Aufsatz legt die Autorin, angeregt durch das unmittelbare Erleben eines Entzugs von Repräsentationen im Bild dar, wie der Mangel, die Triebe und die labile Position des Ichs sich im Begehren manifestieren.